Die gemeinsame Mittelvergabe ist eine vom Netzwerk X praktizierte Form der Selbstjurierung. Zum ersten Mal umgesetzt wurde die gemeinsame Mittelvergabe am 23.07.2013 im Rahmen des Projekts INVERSCITY, in der die Antragssteller*innen autonom über ihre eigenen Projektanträge entschieden.
Die Juryarbeit beginnt mit gegenseitigen Informationen zu allen Vorschlägen, wobei Abwesende von Anwesenden vertreten werden. Es folgt ein inhaltlicher Austausch und eine Diskussion über die je benötigten Mittel.
In dieser kollektiven Reflexion argumentieren die Teilnehmerinnen nicht für ihr eigenes Projekte, sondern nehmen vielmehr Partei für andere. Neben der üblichen Kürzung von Etats, können diese ebenso angehoben werden, wenn sie sich als Selbstausbeutung darstellen.
Damit machen sich die Künstler*innen zwar auch zu Agent*innen und Exekutor*innen der Förderpolitik, erhalten sich aber die Möglichkeit der Aufhebung der Konkurrenz zugunsten solidarischer Praxis.
Die gemeinsame Mittelvergabe haben wir im Rahmen des Projekts „Wem Gehört Die Kunst?“ weiter erprobt. https://fuer-x.org/ergebnis-der-gemeinsamen-mittelvergabe-wemgehoertdiekunst
Die Gemeinsame Mittelvergabe wurde von Farina Nagel (Transfer für Bildung e.V.) wissenschaftlich evaluiert. Der Evaluationsbericht ist hier als PDF abrufbar.