Mo Di Mi Donnerstag Fr Sa Übersicht
LOKAL: ab 11 Uhr
Sebastian Bös
Ein Morgen im Park, morgen in der Stadt
(Vierte Tonspur)
Eine Audioinstallation zwischen Natur und Urbanität
Im Stadtpark Bochum werden über eine Woche lang jeden Morgen Töne aufgenommen. Die Tonspur des Vortags wird am jeweils nächsten Morgen an gleicher Stelle gesendet und damit Teil der folgenden Aufnahme. Jeden Tag wird die Aufnahme so um eine neue, vielschichtige Tonspur erweitert. Am Ende der Woche sind so sieben verschiedene Morgen auf einer einzigen Tonspur zu hören (Intervention von Innen). In der zweiten Woche wird die Stadt mit diesen Geräuschen der Natur konfrontiert (Intervention von Außen). Warum? Weil die Schönheit der leisen Klänge allzu oft in der Routine des Morgens untergeht, weil wir die Klaviatur der Natur als gegeben hinnehmen. Das Ereignis der Morgendämmerung wird aber erst durch den auditiven Raum zu dem Naturphänomen, das es ist. Der Zuhörer ist eingeladen, sich seiner Wahrnehmung und dem Sinn konstituierenden Potential von Sound bewusst zu werden.
Anna Kpok
Stattmenschen
Ein Audioweg rund um die Marktstraße Oberhausen
„Stattmenschen“ provoziert eine Begegnung zwischen den unbeweglichen Bewohnern des urbanen Raumes und ihren menschlichen Mitbewohnern. Dem Verdacht folgend, dass die menschliche Selbstbezogenheit nicht mehr als Maß aller Dinge gelten kann, nähert sich dieses Projekt der urbanen Umgebung auf animistische Weise. Es gibt den Dingen und Orten ein auditives Potenzial, um daraus etwas aufzubauen, das “Subjektivität” oder “Persönlichkeit” genannt werden könnte und eine eigene Geschichte besitzt, die sich auch aus der Begegnung mit uns Menschen schöpft. Das Smartphone, selbst Ding und Produkt, wird zum Übersetzer, Zugang oder Schamanen zu anderen Schichten von Wirklichem, das das Menschliche umhüllt und beinhaltet. Gemeinsam mit den Dingen stellen wir uns die Frage: Wer hat sie her-gestellt, von wo kommen sie und was bergen sie in sich? Dabei stoßen wir auch immer wieder auf die Risse, die Löcher des Ungefähren und des Ungewussten, die wir füllen können, wenn wir es wollen.
Ofenbau: ab 11 Uhr
Langenberg im Wandel
Ofenbau
Wir bauen gemeinsam einen Lehmofen für Oberhausen
In dem kleinen Städtchen Langenberg, zwischen Wuppertal und Essen, setzt sich Langenberg im Wandel (LiW) im Geiste der allgemeinen Transitiontown-Bewegung für ein ökologischeres, nachhaltigeres und sozialeres Leben ein. LiWwill Möglichkeiten aufzeigen, wie unsere Lebensgrundlagen durch ein anderes Konsum- und Mobilitätsverhalten geschont werden können. Mit der Einrichtung eines Bürgerladens wurden Veranstaltungen wie TauschRausch, ReparaturRausch, die Förderung von Ticket- und Carsharing und verschiedene Workshops möglich. Der Lehmofenbau vereint unterschiedliche Aspekte ökologischer, ökonomischer und sozialer Nachhaltigkeit: Bau aus Recyclingmaterialien (Ziegeln) und Naturstoffen (Lehm, Sand), Heizen mit nachwachsenden Rohstoffen sowie nettes Zusammensein bei Flammkuchen. Mitbauer/innen – groß und klein – sind herzlich eingeladen, ab Mittwoch, den 09.10. auf der Marktstraße in Oberhausen mitzubauen!
www.langenbergimwandel.blogsport.eu
LOKAL: 15 Uhr
Freie Radikale
Scharia klatschen
Gegen die Unterdrückung der Frau
Eine in eine Burka gekleidete Frau sitzt an einem Ort der Verzweigung, sie klatscht mit den Händen rhythmisch den KoranText der Sure 4:34 in seinen verschiedenen Übersetzungen und Auslegungen. Der Koran ist eine von mehreren Quellen, auf die sich die Scharia (islamisches Recht) stützt. Die Auslegungen der Koran-Texte sind unterschiedlich. Einige kritische Stimmen sagen, dass sie durch eine von Männern dominierte Gesellschaft geprägt sind – der Koran sei nicht frauenfeindlich, die partriachale Deutung aber schon. Feministische Moslems sagen: Fuck die patriarchale Scharia! Das Händeklatschen wird als polyphoner Klatsch-Klang über Lautsprecher in den Zuschauerraum abgespielt. Er spiegelt die Vielstimmigkeit der Auslegungen wider, ist Musik und symbolisiert die Misshandlung der Frauen.
LOKAL: 17 Uhr
INVERSCITY
Reflexion III
Stadtraum-Interventionen II
mit:
Rosh Zeeba
Freie Radikale!
LOKAL: 18:30 Uhr
INVERSCITY
Reflexion IV
Stadtentwicklung ohne öffentlichen Auftrag
mit:
UmQ
LiW
Alsenwohnzimmer
Traumzeitretter
LOKAL: 21 Uhr
rottstr5Kunsthallen
HOTEL EDEN
Die Forschungsplattform für utopische Praxis
Inversion fordert gleichermaßen subversive, utopische & ambulante Praxis. Mit HOTEL EDEN, der Forschungsplattform unseres Instituts für Bildnerische Prozesse, Experimentelle Musik und Performative Philosophie, versuchen wir ein Camp für derartige Übungen zu etablieren, um Inversion zu verstetigen und gleichzeitig Obdach zu bieten für irgendwie abwegige Gestalten wie ungekühlte Utopist*innen, Gossenphilosoph*innen, Tänzer*innen mit nur einem Bein, Freejazzer*innen, Ex-Zitronenpflücker*innen auf Yukatan, Taxifahrer*innen aus Berlin, hemdsärmelige Ballonfahrer*innen, angealterte Kuratoren*innen, überdrehte Medienkünstler*innen, multiinstrumentelle Imker*innen, versprenkte Akrobat*innen, singende Marxist*innen, Kaffesatzleser*innen, umsatzsteuerbefreite Kleinkünstler*innen
… und alle die, die einfach nicht dicht sind.
HOTEL EDEN öffnet sein Foyer jeden 3. Mittwoch/Monat in den Kunsthallenrottstr5.