Wir waren oder blieben im Tunnel. Lesen Sie hier, was geschah, im Kultur Tunnel Ruhr!
Wir haben die „Sick Dancing Princess Of Modalverbs“ gefunden. Sie verkörperte alle verpassten Chancen sich gegen die systemischen Spaltungsmotoren und deren cholerische, wie schweigende Handlanger in Bewegung zu setzen.
SICK DANCING PRINCESS IN OBERHAUSEN 05.11.2015
„Aus dem Tunnel schreitet die Sick Dancing Princess in die erlösende Gefangenschaft. Zwischen Masken und inszenierter Selbstüberwindung führt der Weg in den symbolischen Tunnel. Dort bleiben die Verhältnisse außen vor und die Geister erscheinen im Dunkeln hoffnungsvoll.“
Die Performance „Sick Dancing (Oberhausen)“ stellt die 4 Performaerinnen als eine Art Tableaux auf. Joscha Hendrix Ende eröffnet die Inszenierung mit einem aus dem Off gesprochenen Monolog über die Möglichkeiten; über das, was noch zu tun wäre. Ausgehend vom Fensterblick über den Vorplatz des Oberhausener Hauptbahnhofs benennt er, Geschwindigkeit und Intensität stetig steigernd, Ende idealistische und praktische Perspektiven als Modalitäten; als dass was noch getan werden kann, soll, muss. In seiner Stimme spiegelt sich die damit praktisch einhergehende Erschöpfung, der Gesellschaftsarbeiterinnen, wie derer, die den Kitev-Turm errichtet haben. Aus der Erschöpfung wird später Hilflosigkeit und aus dieser aggressiver Wahn, während er den Bühnenraum betritt. Paulina Almeida bittet das Publikum in den Kitev-Turm. Almeida spielt mit Sara Hasenbrink mit dem Interieur, der Infrastruktur des Kitev-Turms. Sie turnen an Stangen und machen Kopfstand im Klo. Der Funktionsraum wird zum Kunstraum, das ästhetische Regime übernimmt. Almeida spricht Forderungen an die Kunst aus, die sozial und inklusiv sein müsse. Ihr Gestus ist voller Überzeugung. Sie spricht aus persönlicher Erfahrung. Julius Gabriel taucht den Raum in Klang.
Hendrix Ende tritt hervor und steigert seine Suada zu der Anklage: „Ist unsere größte Stärke nicht, dass wir uns gegenseitig zur Sau machen können.“ Der solidarische Selbstanspruch, den sich das Netzwerk X als Organisation gibt, wird ins asoziale Gegenteil verkehrt. Die Möglichkeit der freien Kooperation, ist die Möglichkeit sich endlich gegenseitig zu beschimpfen. Noch tragischer als diese Freiheit der Asozialen ist deren Spiegelwelt: Die Welt der Kulturförderung in der niemand die Hand beißt, die ihn füttert. In neo-feudaler Manier können Förderer vor Künstler*innen auflaufen und ihnen Fördermittel gönnen. Die gesellschaftliche Arbeit bleibt, ganz in kapitalistischer Weise, nur möglicherweise nötig, nur dann, wenn sie bezahlt wird und die Notwendigkeit des Nachweises, macht den Arbeitsprozess gar zu einem auf Probe. Wer nicht abrechnen kann, muss zurück zahlen. Die Kunst- und Gesellschaftsarbeit als solche ist wertvoll auf Widerruf. Vor diesem Hintergrund wird es verständlich, warum Hendrix Ende immer lauter schreit, während Sara Hasenbrink ihn versucht mit roter Wolle einzuknoten, bis sie letztendlich auf dem gefesselten und geknebelten Hendrix Ende steht. Der Manie des um sich tretenden Hasardeurs ist nur noch körperlich beizukommen. Er wird zerdrückt, entpuppt sich als Masochist und macht seine Wut somit austauschbar. Der zerdrückte Hendrix Ende kriecht in ein bereit stehendes Zelt.
Julius Gabriel hat, während er zuvor musikalisch begleitete, die Bühne verlassen und kehrt als selbstverliebte, größenwahnsinnig, narzisstische Künstlerparodie zurück. So zumindest der Subtext. Gabriel hat mit internationalen Spitzen-Jazz-Musikern gespielt und ist von der barocken Enttäuschungslust Hendrix Ende’s weit entfernt. Dementsprechend macht er während seines nun folgenden Solos zusätzlich Liegestützen. Er ist von ungeheurer Kraft. Er erinnert die Erschöpften an ihre Eigenverantwortung: „Ihr habt euch diesen Frust selbst ausgesucht.“ Paulina Almeida spricht über Engel, bevor sie mit Sara Hasenbrink in einen extatischen Butoh-Tanz übergeht, der alle vorangegangenen Verdinglichungen hinfällig macht und den Raum für die Rückkehr in die Tunnel-Erzählung öffnet. Im Zelt rollend rufen Hasenbrink und Hendrix Ende nach dem Ausgang. Sie rollen blind voran: „Ist hier schon Duisburg?“ Fragen sie. Sie kommen in Oberhausen heraus. Es gibt keinen Tunnel. Das Ruhrgebiet hat einen mangelhaften Nahverkehr und die Metropole Ruhr ist die neoliberale Eisschrank-Variante einer solidarischen Zusammenwachsens über Lokalpatriotismen und dazugehörige Idenitäts-Neurosen hinweg.
SICK DANCING PRINCESS IN DUISBURG 06.11.2015
„Karnevalesk stolpert die Sick Dancing Princess durchs Lokal. Mit zwei Rollen vorwärts kommt Jay Angel (Julius Gabriel) zu sich. Vom Fenster schreit sie: “Arschlöcher!” Wir rufen: “Graben! Graben! Graben!” Mit ein wenig Projektion wird es angenehm zu wissen, dass noch etwas unter der Erde verborgen bleibt.“
In Duisburg wiederholt sich die Performance beinahe, doch die Anfangs Suada weicht einem kabarettistischen Intro. Das Lokal Harmonie und der Stadtteil Ruhrort wird großmäulig aufs Korn genommen. Hendrix Ende wird geknebelt. Die Unmöglichkeit der Kritik bzw. die Unmöglichkeit der Haltung des Psychopathen wird aufs Korn genommen. Alle lachen. Am Ende stehen die Protagonist*innen auf der Straße und aus dem Fenster wird sich über die Lautstärke beschwert.
Fotos: Thomas Weiss
SICK DANCING PRINCESS IN WITTEN 07.11.2015
„Die Sick Dancing Princess kommt direkt vom Podium. Wieder mal haben ihr alle zugesichert, dass es keinen Weg gibt und Veränderungen die Sache nur schlimmer machen. “Politisierung nützt den Extremisten”, schreien die Wände. Wir schlagen uns selbst und kommen nicht ohne Spaltung durch die nächste Tür.“
Die Sick Dancing Princess (Witten) erhält ein unerwartetes Intro, als dass Hendrix Ende im Rahmen seiner Probenarbeit zu einer Kulturveranstaltung gereist ist, um dort über die ungleiche finanzielle Ausstattung von überregionalen Ruhrgebiets-Image-Projekten gegenüber Beziehungs- und Prozessorientierten Unternehmungen zu sprechen. Woran es auch immer lag, der hegemoniale „Es-Ist-Wie-Es-Ist-Da-Kann-Mann-Nichts-Machen“ Diskurs (=Produktionsverhältnis) hatte seine kalte Schulter gezeigt und die linksradikalen Parolen im Trotz Allem ließen die Sprachen von Kunst, Kultur und Qualität mit der von politischer Reflexion, Widerstand und Repression zusammen laufen. Hendrix Ende will diesmal in die Falle gehen, weil das besser ist, als mit viel zu wenigen zu kämpfen und zu leiden, bevor dieselbe Falle zuschnappt.
SICK DANCING PRINCESS IN ESSEN 08.11.2015
„Die S.D. Princess läuft rückwärts, kommt aus dem Zelt (aka Tunnel), verheddert sich, verpasst die Party und verkündet die Freiheit im Kapitalismus in der Fußgängerzone. Wir drehen die Kameras beiseite und trinken; Gegenmacht.“
Die letzte Aufführung der Sick Dancing Princess findet im sog. Kreativ-Quartier Essen City Nord statt. Dort ist vorerst alles verloren, als dass die neoliberale Stadtentwicklung hier einen Scheinriesen baut und ein paar Ahnungslose oder parallel Interessierte, dies halt machen müssen. Aber auch dies stimmt nicht ganz und deswegen läuft in Essen alles rückwärts. Die Protagonist*innen steigen aus dem Zelt, welches sie in Duisburg bestiegen haben. Sara Hasenbrink registriert die Neuankömmlinge. Irgendwas mit Bürokratie, irgendwas mit Verhedderung. Fäden spinnen sich durch den Raum. Almeida schreibt Agitprop-Parolen aus den 80ern an die Scheiben. Am Ende stoßen wir zusammen mit dem Publikum auf das Ende des Kapitalismus an und beschmieren die Straße.
Exit 2
RAUSCHKANÄLE
Abschweifung und X-istenz
Klaus Steffen führt im zweiten Teil direkt in den Tunnel hinein. Der Kultur Tunnel wird Teil von Steffens Ruhrgebietsmythologie, die er durch zahlreiche Persona in seinen Shows und Darbietungen in Szene setzt. Der Kultur Tunnel ist ein Ort ohne Hoffnung in dem Steffen schwarzes Wasser trinkt und zum Ende ein bitter-fröhliches Lied anstimmt: „You never get out of the tunnel. You never get out alive.“ Gabriel und Eraslan liefern dazu einen düster-melancholischen Soundtrack, der teilweise raumakustische Elemente verstärkt und imitiert. Die düstere Kulturkritik die Steffen vorbringt ist in ihrer Radikalität bedrückend, jedoch bedrückend erfahrungs-gesättigt. Steffens beklagt, was die Situationistische Internationale als „Rekuperation“ beschreibt. Die Begriffe „Kultur“, „Ruhr“ und auch „Kunst“ werden hegemonial nur noch als Marken verwandt. Steffen zieht daraus die Konsequenz, dass er damit nicht gemeint sein kann und zieht die Tunnel Metapher heran, um die paradoxe, kafkaeske Situtation der Kunst- und Gesellschaftsarbeiter*innen im Ruhrgebiet zu thematisieren. Während diese an Gesellschaft und Region arbeiten, sich für „Wandel durch Kultur“ interessieren und dies als tägliche Praxis ins Werk setzen, sind diese Worte für die Verwerter des Kulturbetriebs Teil einer Marketing-Strategie. Das Hamburger „Not In Out Name“ Manifest beschreibt das Missverhältnis zwischen Kunst machen und City-Marketing wie folgt:
„Liebe Standortpolitiker: Wir weigern uns, über diese Stadt in Marketing-Kategorien zu sprechen. Wir sagen: Aua, es tut weh. Hört auf mit dem Scheiß. Wir lassen uns nicht für blöd verkaufen. Wir wollen weder dabei helfen, den Kiez als „bunten, frechen, vielseitigen Stadtteil“ zu „positionieren“, noch denken wir bei Hamburg an „Wasser, Weltoffenheit, Internationalität“ oder was euch sonst noch an „Erfolgsbausteinen der Marke Hamburg“ einfällt. Wir denken an andere Sachen. An über eine Million leerstehender Büroquadratmeter zum Beispiel und daran, dass ihr die Elbe trotzdem immer weiter zubauen lasst mit Premium-Glaszähnen“ https://nionhh.wordpress.com/about/
Stefan Schroer schlägt für das Ruhrgebiet vor:
„Das Experiment einer nachhaltigen Förderung von Basiskultur steht ja noch aus. Angesichts desolater kommunaler Haushaltslagen und weil auch wir das Ruhrgebiet als eine Einheit sehen, fordern wir deren Förderung ja ebenfalls „von oben“, also aus dem 4,8 Millionen Euro starken RVR-/Landesetat zur sogenannten RUHR.2010-Nachhaltigkeit. Und dass im aktuellen Stadium der kapitalistischen Regulation hierzulande eigentlich alles Wirtschaftsförderung sein muss, steht einem solchen Experiment nicht einmal entgegen. Aktuell wird intensiv eine neue Imagekampagne für das Ruhrgebiet gefordert, nicht zuletzt von der hier ansässigen Wirtschaftslobby. Die Kampagne solle authentisch sein, orientiert am Berliner „arm aber sexy“-Slogan. Sehr peinlich für die Logoisten der kulturell attraktiven „Metropole Ruhr“ und auch für die zig lokalen Hochglanzbroschüren-Photoshoper. Unser Vorschlag ist einfach: Gebt in den nächsten fünf Jahren mal die Hälfte des Etats von Urbane Künste Ruhr und ECCE in einen Fördertopf für im Ruhrgebiet aktive, lokal bis regional und zum Teil ja auch selbständig national bis international vernetzte Initiativen, lasst jenen Topf maßgeblich von diesen Initiativen selbst verwalten und erlaubt, aus dem bereitgestellten Etat auch strukturelle und investive – also nicht auf immer nur ein Projekt bezogene, sondern die alltäglichen Arbeiten befördernde, unterstützende, neue ermöglichende – Maßnahmen zu bestreiten.“
netzwerk-x.org/kreativwirtschaft-ist-eine-falsch-bezeichnung-stimmen-aus-dem-netzwerk-x-zur-ruhr2010-nachhaltigkeit/
Klaus Steffen übernimmt das Schlusswort:
„Sie sind auf Ihre Kosten gekommen,
wie gering sie auch gewesen sein mögen.
Der offene Gullideckel weist den Weg:
tiefer und tiefer hinab, die schwarzen Kanäle der Megalopolis sind der Lebensraum der, bei Tageslicht betrachtet, Zu-kurz-gekommenen – Kulturschaffende und Kulturabschaffende teilen das Schicksal aller uneinsichtigen Halblebendigen und weltgewandten Untoten –
Sie wissen es einfach nicht: bin ich schon tot oder muss ich mich noch weiter anstrengen um mein Ziel zu erreichen, die Stiegenleiter finden, die wieder hinausführt aus diesem finsteren unterirdischen Tunnel?
Ruhrwelt UNDERGROUND und das Unvermeidliche (diesmal aus Plastikmüll):
Auf unserem Einbaum aus alten PET-Flaschen treiben wir durch die Black Waters und begegnen der versammelten Geisterbelegschaft der Versorgungsbetriebe sowie einer Unmenge anderer frühzeitig Betriebsabgängiger und Berufsverunfallter in einer atonalen, anstrengenden und zutiefst kulturpessimistischen “Nacht der watenden Leichen.“
Sie waren dabei, wenn Lärm, Krach und sogenannte posthörbare Musik sich mit Deltablues und volkstümlichen Melodien zu einem unerträglichen Klangabwasser vermischen, daß wir in den Rauschkanälen speichern, um die ausgetrockneten Innenstädte der Metropolregion mit konzentrierter Negativität zu fluten!
Wenn Sie also wie wir glauben, daß diese Existenz und diese Region nicht nüchtern zu ertragen sind besuchen Sie uns im KULTUR TUNNEL RUHR.“
Performance von und mit Anil Eraslan (Strasbourg, Cello) Julius Gabriel (Essen, Saxophon), Joscha Hendricksen (Essen, Hamburg, Telefonjoker) Klaus Steffen (Duisburg, Sprache, Gesang, Als-ob-Performance)
Spielorte: 26.11.Lokal Harmonie, Duisburg, 27.11. Trotz Allem, Witten, 28.11. Karo, Essen, 29.11 kitev.Turm/Oberhausen, – jeweils 19.30 Uhr
„We never get out alive“
ONE WAY TICKET TO MARS
Die Grabrutsche des Kulturpessimismus lässt uns nur zwei Auswege. Wiederholung oder Heldentum, wir parodieren das Letztere und singen „ONE WAY TICKET TO MARS“
„Die Widersprüche spannen sich zu einem undurchdringlichen Netz, dem keine Dialektik gewachsen ist.
Also produzieren wir neue Klischees (Zizek) , desperate Zerrspiegel ersetzen unsere faltige Lebensweise.
Der Krieg ruft und große Heldentaten (Zentrum für politische Schönheit), es wird Zeit für Privilegien. Wer küsst die Leiche auf dem Tisch (Unsichtbares Komitee), wer verteidigt die europäischen Werte? Wir: das Kultur Tunnel Ruhr Team mit dem schönsten Weihnachssketch seit Loriot.”
In Witten erarbeitet die dritte Produktionsgruppe einen Sketch. Jetzt stehen schwarzer Humor und absurdes Theater auf der Tagesordnung. Die Probenarbeit fand in der „Gustav Landauer Bibliothek“ statt, die im Trotz Allem in Witten beherbergt ist. Das Trotz Allem musste mittlerweile wegen einer Mieterhöhung die Räume kündigen (Stand: 08.2016). Während der Probenzeit sucht das „Mars One Projekt“ Menschen, die zum Mars fliegen sollen, als Helden, um dort zu leben und zu sterben. Philipp Ruch vom Zentrum für politische Schönheit veröffentlicht ein Buch und fragt „Wer, wenn nicht wir?“ Helden scheinen gefragt. Wir verknüpfen die innerlinken Spaltungsdebatten, die die kundige Leserin den Buchrücken der Bibliothek entnehmen kann, mit dem Heroismus der Mars-Bewerberinnen und des Politkünstlers. Für die Errichtung eines Kultur Tunnels kann uns Heroismus nicht helfen. Nur eine breite Bewegung von Kunst- und Gesellschaftsarbeiter*innen hätte die Möglichkeit, von der Gesellschaft einzufordern, dass ihre Reproduktion bezahlt werden muss. Auf der Bühne geben wir Thatcher Recht: „There is no such thing as society.“ Gesellschaft ist Beziehung und die stellen wir her, also Schluss mit der Vera*****. Wir drücken den Selbstzerstörungsknopf: „Zerstört die Kreativquartiere“, singen wir. Uns ist jedes Mittel recht! Wir wollen Mars, Mann werden, Produzenten, Geschichte machen. Wir fordern das „One Way Ticket To Mars.“ Es ist zum Weinen. Die negative Katharsis: auf diesen Beziehungen wollen wir eine andere Welt bauen und wenn sie vollständig verschwunden sind, dann bleibt dies als Spur, zur Orientierung oder in der Erinnerung.
KONZEPT
Böse Zungen und die Alltagserfahrung behaupten, zwischen den Ruhrgebietsstädten wären Lücken. Oder Grenzen. Des Nachts führen keine Bahnen, und tagsüber seien die Autobahnen verstopft. Dabei gibt es eine viel schnellere Form der Fortbewegung durch das Ruhrgebiet: Während es sich durch die alten Stollen aber nur noch schwimmen lässt, haben KünstlerInnen im Ruhrgebiet neue Tunnel gebildet, die ihre Arbeiten miteinander verbinden.
Die Standorte der StadterfinderInnen ohne öffentlichen Auftrag verbinden sich durch das untergründige Walten der NetzwerklerInnen zu einem virtuellen Verkehrsnetz, welches im Projekt Kultur Tunnel Ruhr genutzt werden soll. Der Tunnel ist dabei Symbol der Abkürzung, der Verknüpfung im Untergründigen. Kultur Tunnel Ruhr erforscht die subtilen Beziehungen zwischen Orten, Menschen, Kunsträumen und Kunstformen und greift dabei stets über lokale und weiter noch über die Grenzen des Ruhrgebiets hinaus.
Unsere Großväter erzählten uns noch, wie sie einst in Duisburg unter Tage gingen und in Dortmund wieder auftauchten
Die Arbeiten entstehen stets auch in Auseinandersetzung mit den je konkreten und je sehr spezifischen Arbeitsorten (z.B. Lokal Harmonie, DU; Kunsthallen Rottstraße 5, BO; kitev-Turm, OB), sie untersuchen diese Orte und suchen sie mit ihren (räumlich entfernten) Nachbarorten zu verbinden. Zwischen diesen Orten gibt es keine realen Türen und oft nicht einmal eine direkte Bahnverbindung, statt dessen Stadtgrenzen, die im Konkreten das Ruhrgebiet noch immer mehr prägen als die Idee einer einheitlichen Region oder gar Metropole.
Kultur Tunnel Ruhr will – neben und mit der Produktion von drei hochwertigen künstlerischen Produktionen, für die sich KünstlerInnen aus dem Ruhrgebiet mit internationalen KünstlerInnen verbinden und die je in drei verschiedenen Orten/Städten präsentiert werden (= insg. 12 Veröffentlichungen) – einen nachhaltigen Beitrag dafür leisten, diese Grenzen zu überwinden: indem sie zwar nicht aufgelöst werden, aber getunnelt.
PROJEKTKOOPERATIVE
WITTEN – TROTZ ALLEM
Das Trotz Allem ist ein soziokultureller Freiraum, den alle Menschen selbst gestalten können. Im Gegensatz zu den vorhandenen Angeboten in Witten sind wir nicht auf Konsum ausgerichtet.
http://trotzallem.blogsport.de/ueber-uns/
DUISBURG – LOKAL HARMONIE
Das Lokal Harmonie ist alltäglich ein Ort der Produktion: für künstlerische, soziokulturelle und konzeptionelle Arbeit, für kulturelle Bildung, für interdisziplinäre Begegnungen und für gedanklichen Austausch.
http://www.lokal-harmonie.de/homepages/ueber
OBERHAUSEN – KITEV
kitev (Kultur im Turm e.V.) wurde 2006 von Ateliers Stark und Tank-FX gegründet und ist ein Labor für ausgefallene Interventionen, beheimatet im Wasserturm des Oberhausener Hauptbahnhofs.
http://kitev.de/page/wir-sind-kit
ESSSEN – DENKODROM e.V. / KARO
Der Denkodrom e.V. versteht sich als Ausrichter dillettierender Künste und freudiger Auseinandersetzung mit den Avantgarden und ihrem Scheitern. Im Rahmen von KULTUR TUNNEL RUHR ist er für die Gastspiele im KARO zuständig.
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