Für den 10.08.2018 hat ein Bündnis aus verschiedenen Netzwerken rund um sozial und politisch engagierte Künstlerinnen in Essen eine Kundgebung in der Essener Nordstadt angemeldet. 10.8.18, 16.00 Uhr, Eltingplatz.
Geplant sind Redebeiträge der Veranstalterinnen und ein offenes Mikrofon für Betroffene von Diskrimierung, Abschiebung und Polizei, bzw. sonstigen staatlichen Repressionen sowie Alltagsrassismus.

In Essen gab es in letzter Zeit vermehrt Razzien, Abschiebungen und Racial Profiling mit Fokus auf die nördliche City. Das sogenannte Kreativquartier steht somit nicht für ein weltoffenes, progressives, kulturelles Umfeld, sondern für Angst, Polizeischikane und gewaltsame Armutsverdrängung. Bereits im letzten Jahr hatte die Verwaltung strenge Verordnungen gegen Straßenkünstler*innen, Bettler*innen und Wohnungslose erlassen. Jetzt werden sogenannte „subjektive Ängste“ der weißen Mehrheitsbevölkerung scheinbar ernstgenommen und in repressive, rassistische Polizeimaßnahmen übersetzt. Dabei zählt kaum die tatsächliche Kriminalitätsbekämpfung, sondern die Verdrängung von „störenden“ Minderheiten für eine Stadtentwicklung, die ein Wohlfühlklima für Investoren und Handel schaffen will, auf Kosten der Bevölkerung im Stadtteil. So schafft man eine Atmosphäre der Angst und der Rassismen, die womöglich weitere Eskalationsspiralen nach sich zieht.

Der Aufruf im Wortlaut:

„Unter dem Vorwand der Bekämpfung von „Familienclans“ und unter dem Eindruck der Diskussionen um vermeintliche „No Go Areas“ schikanieren Polizei und Ausländerbehörde Bewohner*innen und Geschäftsleute “nicht deutscher Herkunft” im Essener Norden mit Racial Profiling, Razzien und Abschiebungen. Dies trifft sowohl hierher geflüchtete Menschen, die versuchen, sich ihren Lebensunterhalt zu erwirtschaften, als auch Familien, die seit Generationen in unserer Stadt wohnen, nur “geduldet” sind und denen das Privileg, sich in die bürgerliche Gesellschaft zu integrieren, seit jeher vorenthalten wird.
Während Stadt und verschiedene Investoren versuchen, das Nordviertel aufzuwerten, flankieren die Repressionsorgane des Staates diese Politik indem sie diejenigen Menschen, die nicht in ein Nordviertel passen, wie Stadt, Vonovia, RWE und co es sich vorstellen, einschüchtern, kriminalisieren, und abschieben.
Wir wollen uns der rassistischen und menschenverachtenden Politik gemeinsam und entschlossen entgegensetzen. Kommt am 10. August um 16 Uhr zur Kundgebung am Parkplatz Altenessener Straße/ Alte Stoppenberger Straße (Haltestelle Rheinischer Platz), um euch mit den Betroffenen zu solidarisieren und gemeinsam für ein gutes Leben für Alle zu streiten!“

Quelle:
https://www.facebook.com/events/670757663296181/