Protokoll des Netzwerk X Treffens am 3.7.2017 in Duisburg

TOP 0 – Begrüßung & Vermischtes

ALLE PROTOKOLLE AN JETZT ÖFFENTLICH
Im Begrüßungsteil wird beschlossen, dass die Protokolle der X Treffen ab sofort öffentlich gemacht werden. Erweiterte Forumsfunktionen sind vorhanden, werden zur Zeit aber nicht benötigt. Das Protokoll wird zuerst intern gegen gelesen.

TROTZ ALLEM IN WITTEN HAT EINEN NEUEN RAUM
…und lädt ein diesen zu besuchen. Möglicherweise könnte das nächste X Treffen dort statt finden. https://trotzallem.noblogs.org/

WAS IST DAS NETZWERK X, WIE FUNKTIONIERT DAS X TREFFEN
Es wird erklärt (a) was das Netzwerk X ist (b) wie jeder beitreten kann (c) dass das X-Treffen ein Entscheidungsgremium ist (d) wie informellen Hierarchien und Gewohnheiten stets offen begegnet werden kann. Es wird sich entschuldigt, dass die Fahrtkosten zu den Treffen immer noch nicht erstattet werden können. Dies ist angesichts fehlender Strukturförderung für Vernetzungsarbeit im Ruhrgebiet aber immer noch nicht möglich und fortlaufender Anlass zu Kritik und Unterstellung mangelnder kulturpolitischer Kohärenz und Kompetenz bei den politischen Entscheidetinnen.

TOP 1 – Bericht aus dem Projekt „Wem Gehört die Kunst?“

DER PROZESS STOCKT – GEHT ABER WEITER
Der Vorstand des „Vereins zur Förderung der FÜR-Thesen des Netzwerk X“ (eine Mischung aus kulturpolitischem Arm und kollektivem Antragssubjekt für das Netzwerk X) berichtete aus dem gemeinsamen Projekt mit Ringlokschuppen Ruhr und Urbane Künste Ruhr. Dem Für e.V. geht es darum in dem Projekt einen konkreten, politischen Gegen- bzw. (realistischen) Ergänzungsentwurf zum Förderprogramm „Individuelle Künstlerinennförderung“ auszuprobieren. Dieser Vorschlag wird in naher Zukunft im Rahmen des Projekts öffentlich gemacht und deshalb hier im Protokoll nicht weiter ausgeführt. Die Vertreterinnen von Ringlokschuppen Ruhr und Urbane Künste Ruhr legten ihre Perspektive dar. Es kommt zu einer kurzen, aber bereichernden Reflexions-Runde.

TOP 2 – Feministische FÜR-THESEN

In einer spannenden und doch angenehm launigen Gesprächsrunde stimmten wir eine feministische FÜR-These für das Netzwerk X ab.
FÜR Feminismen – für eine kritische Arbeit, die Geschlechterverhältnisse immer im Zusammenhang mit anderen Herrschaftsstrukturen begreift, diese sichtbar macht und ihnen begegnet.

Anmerkungen: „immer“: ? (bezogen auf die Gefahr einer inneren Handlungsunfähigkeit der Gruppen); „begegnet“: angreift, auflöst; „Machtverhältnisse“: Herrschaftsstrukturen; „Strukturen“: Beziehungsweisen

Letzter Stand: Wenn noch eine antikapitalitische These hinzukommt, dann konnten sich aller der These oben anschließen.
Die Arbeit an einer These, die sich explizit auf den Kapitalismus als Wirtschaftsordnung und strukturierendes Moment in konkreten Beziehungsweisen bezieht soll mit dem nächsten Treffen beginnen.

und hier die (antikapitalistische) These die in der Abstimmung knapp zweite wurde.

FÜR Feminismen – in Theorie & Praxis, die gesellschaftlichen Verhältnisse nicht nur auf kapitalitische, sondern auch auf patriarchale Strukturen untersucht; diese begreift, sichtbar macht und ihnen begegnet

Ausgewählt wurde aus folgenden Vorschlägen:
A) FÜR grenzenlosen Feminismus/FÜR grenzenlose Feminismen

B) FÜR feministische Perspektiven, als eine Praxis die gesellschaftliche Verhältnisse nicht nur auf kapitalistische, sondern auch auf patriarchale Strukturen untersucht.

C 1) FÜR den vordauernden/andauernden Prozess, Gesellschaftsnormen und daraus resultierende unterschiedliche Machtverhältnisse plus deren Verknüpfungen aus feministischer Perspektive zu begegnen.

C 2) Für eine (Theorie &) Praxis, die Gesellschaftsnormen und unterschiedlichen Machtverhältnissen und deren Verknüpfungen auch aus feministischer Perspektive begegnet.

D) FÜR grenzenlosen Feminismus – eine kritisch reflektierende Arbeit, die Geschlechterverhältnisse immer im Zusammenhang mit anderen gesellschaftlichen Machtverhältnissen begreift, diese sichtbar macht & begegnet.

E) FÜR grenzenlosen Feminismus – als eine Theorie & Praxis, die gesellschaftliche Verhältnisse nicht nur auf kapitalistische, sondern auch auf patriarchale Strukturen untersucht, diese begreift, sichtbar macht & ihnen begegnet.

Die FÜR-These wird in den Orga-Verteiler geschickt. Dort haben alle Mitglieder des Netzwerk X die Gelegenheit binnen 10 Tagen Korrekturen oder Vorschläge einzugeben. Diese werden dann auf dem nächsten Treffen ausgewertet. (Es gab keine Einwände – die These ist verabschiedet)

TOP 3 – Was ist ein Kollektiv?

Es war bereits spät geworden. So gab es statt einer ausgiebigen Diskussion eine gemeinsame Sammlung zum Thema:

Ein Kollektiv?

Nicht entfremdet, solidarisch, zum Handeln befähigt, Angebot des Individuums zu einer Gemeinschaft beizutragen, Freund*innenschaft, nicht Produktionsgruppe, permanenter Versuch ein Kollektiv zu bilden, sich sammeln, gleichberechtigte Arbeitspraxis, nicht verdinglicht, nicht asymmetrisch, nicht versteckt informell hierarchisch, gemeinsamer Zweck (?), solidarische Beziehungsweisen (?), lieber kein Kollektiv (?)

TOP X

1.Noch einmal in die Diskussion geriet unsere zu IKF entwickelte These:
FÜR die Förderung freier kollektiv organisierter Arbeitsstrukturen anstelle von Anschubfinanzierung für individuelle Karrieren am Kunstmarkt.

Die Gegenüberstellung von Einzelnen und Kollektiven wurde kritisiert. Die These wird nochmals überarbeitet. Ggf. findet das Themenfeld in der angestrebten anti-kapitalistischen These Ausdruck.

2.Die „Galerie Clowns & Pferde“ berichtet von einem geplanten feministischen Festivals und bittet um Unterstützung bei der Antragsstellung bei IKF. Es findet sich eine Ansprechspartner*in.

3.Am 27.8. findet der tagimpark.de statt. Bei dem Treffen konnten neue Mitmacher*innen gewonnen werden. Das Netzwerk X tritt bei dem Fest als Kooperationspartner auf. Getragen wird es vom Denkodrom e.V.

4.Der Für e.V. beabsichtigt ein Film-Projekt unter dem Titel „Das Graue Gegenteil“ zu machen. Der Titel ist eine Anspielung auf den Film „Das Gegenteil Von Grau“ (gegenteilgrau.de). Auch in Zusammenarbeit mit den Menschen, die das Gegenteil von Grau gemacht haben, sollen Filme entstehen, die das Graue(n) des Ruhrgebiets zeigen.

beste grüße
verein zur förderung der für-Thesen des netzwerk x – für e.v.

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