Liebes X und liebe Alle*!

Da ist es nun das Projekt: “Wem gehört die Kunst?” “Das Bündnis von Netzwerk X, Ringlokschuppen Ruhr und Urbane Künste Ruhr lädt ein, dieses Thema gemeinschaftlich zu untersuchen,” heißt es in der Ausschreibung.

Der Ausgangspunkt des Projekts war die Intervention einer Delegation des Netzwerk X im Ringlokschuppen Ruhr bei einer Veranstaltung von Urbane Künste Ruhr. Um Position zu beziehen gegen die “gamification” bzw. – im weiteren Sinne – die Ästhetisierung politischer Arbeit und gegen die kulturpolitisch nicht zu rechtfertigende Förder-Schere zwischen Strukturprojekten, wie “Urbane Künste Ruhr”, und Graswurzelnetzwerken, wie dem Netzwerk X, zeigten wir uns betont nicht in Spiellaune, sondern wollten über Geld und Infrastruktur reden. Die im Anschluss geführten Gespräche zeigten ausreichend weitgehende Gemeinsamkeiten, um eine gemeinsame Anstrengung zu wagen.

Das Geld mit dem das Projekt “Wem gehört die Kunst” bezahlt wird, stammt zum Hauptteil aus dem Programm „Individuelle Förderung von Künstlerinnen, Künstlern und Kreativen (IKF)“ des Ministeriums für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen, dem das Projekt-Bündnis krtisch gegenüber steht. In unserer Ausschreibung heißt es:

“Wir begrüßen das proklamierte Ziel des neuen Förderprogramms, zumal Künstler*innen oft unter extrem prekären Bedingungen leben und arbeiten. Zugleich sehen wir aber in den operativen Bestimmungen dieser Förderung die Gefahr, dass der Begriff der Kunst mehr und mehr auf den der Kreativwirtschaft verschoben wird und statt Kunst vor allem marktkonforme kulturelle Ich-AGs befördert und erzeugt werden – mit allen sozialen, gesellschaftlichen sowie auch künstlerischen Konsequenzen. Daher fragen wir mit Blick auf die Ökonomisierung künstlerischer Arbeit: Wem gehört die Kunst?”

Die Emphase auf die Kunst, als Gegenpart zur “Kreativwirtschaft” wird nicht von allen, die an den Diskussionen, die zu dem Projekt geführt haben, geteilt. Stellvertretend steht hierfür eine Anmerkung aus dem Netzwerk X Plenum:

“Kunst Zweckfreiheit zu unterstellen ist unter den gegebenen kapitalistischen Gesetzmäßigkeiten leider nur Idealismus. Die Möglichkeit Kunst machen zu können, hängt im Kapitalismus davon ab, sie entweder verkaufen zu können, oder seine Arbeitskraft anders zu verkaufen, sodass eine künstlerische Nebentätigkeit möglich wird. Wenn “Zweckfreiheit” als Bestimmung künstlerischer Arbeit erreicht werden soll, ist eine Befreiung der Menschen vom Verkauf ihrer Arbeitskraft zu erreichen.”

Es bleibt also viel zu tun, um eine solidarische Organisation prekärer Interessen, jenseits der sog. Künstler*innen auf den Weg zu bringen. Und dazu brauchen wir Begriffe, Bereicherung und Beziehungen.

Wenn ihr auf diese Anstrengung Lust habt, dann meldet euch oder meldet euch an für künstlerische Praxen und die Konferenz auf: wemgehoertdiekunst.de

Nicht zögern, fragen: stefan.gassner@ringlokschuppen.de

Solidarische Grüße
jX

Auschreibung Langfassung: ringlok/Open_Call_wemgehoertdiekunst.pdf

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.