Liebe Freund*innen der KunsthalleN,

wir trauern zusammen mit dem „FKT“ um das Gebäude, zu dem die Künstler*innen vor einigen Jahren Zuflucht genommen haben, um hier ein „Freies Kunst Territorium“ entstehen zu lassen. Am 23.5. ist dieses Gebäude, in dem wir zusammen mit dem „FKT“ und dem „Stadtteilzentrum Westend“ als „Kunst Verbund Westend“ Grosses vorhatten, verkauft worden. Details entnehmt bitte folgendem Artikel von Honke Rambow in „Ruhrbarone“, der an Klarheit u. Präzision nichts zu wünschen übrig lässt:

http:www.ruhrbarone.de/michael-townsend-dumm-dreist-oder-beides/79688

Als Kurator für gesamtkünstlerische Prozesse, dessen kuratorische Arbeit im Viertel sich von Beginn an auf die Öffnung von Kooperationsräumen im Griesenbruch bezogen hat, um von hier aus regional, überregional und international weiterzuvernetzen, stellt sich mir die aktuelle Situation im Griesenbruch des sogenannten „Viktoria-Kreativquartiers“ folgendermassen dar:

„Griesen“ ist eine ältere Form für (hochdeutsch) „grau“. „Griesenbruch“ bedeutet also „Graubruch“ und bezieht sich auf einen Steinbruch, der im Mittelalter im Viertel bestanden hat und aus dem sehr feste Sandsteine von „griesiger“ Farbe gewonnen worden waren, die wir heute „Grauwacken“nennen.
So wie der künstlerische Umgang mit der Farbe Grau die Polarität zweier Nichtfarben aufbricht, um grautönende Differenzierung im Zwischenraum des Nicht der Farbe vorzunehmen, und gleichzeitig einen Hiatus schafft, zwischen dem Einen und dem Anderen, ensteht auch in in der Kunstszene des heutigen Giesenbruch eine dritte dunkle Kategorie irgendwo zwischen Sein und Werden. Im Timaios nennt Platon dieses eigenwillige Dritte „Chora“. Etwas, das schwer zu fassen ist, irgendwo zwischen etablierter Hochkultur und völlig freier Szene. Etwas, das durch den Verbund von On-/Off-Strukturen in Zwischenräumen entsteht. Ein völlig neuer Kraftwerkstyp zur Lösung der Energieprobleme des 21. Jahrunderts, ein choraisches Kunstverbundkraftwerk, dessen sozioelektrische Module tatsächlich Strom für alle erzeugen werden. Das genau ist das, was in der Kunstszene im Griesenbruch derzeit im Entstehen begriffen ist. Holger Nollmann vom Stadtteilzentrum Westend spricht über die bestehende Konstellation von Künstler*innen, Kurator*innen, Theolog*innen, Ökonom*innen, Architek*innen, Naturwissenschaftler*innen, Ingenieur*innen und Philosoph*innen als „Kairos“, als glücklichen Augenblick im Sinne eines Fensters, das sich öffnet für die notwendigen Transformationen unserer Zeit. Transformationen von Kunst aus, die keineswegs behindert werden können durch die autokrate Visionslosigkeit des Bochumer Kulturdezernats additional resources. Wir werden selbstverständlich festhalten an der Entwicklung unseres über mehrere Institutionen des Griesenbruch vernetzten „Zentrums für Gegenwartskunst und neue Formen der soziokulturellen Praxis“, einem Zentrum der verschiedensten Künste, dass gleichzeitig das erste europäische Nullenergie-Forschungszentrum der Freien Szene NRW sein wird, am dem in On-/Off-Strukturen zusammen mit verschiedenen Universitäten & Akademien des Landes künstlerisch geforscht wird.
Nichts ist so schwer aus der Welt zu schaffen wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist!

Zur Diskussion der kulturpolitischen Details zusammen mit den Freund*innen des FKT, die ab sofort ihre Ständige Vertretung in den KUNSTHALLEN haben und Kolleg*innen unseres Netzwerk X für Kunst & Soziales, laden wir Euch sehr herzlich zur Vernissage der WERKSTATTAUSSTELLUNG von Uwe Siemens (FKT) „Treibhäuser & Epiphanien“ am morgigen Di 27.5. 19 Uhr in die Kunsthallen ein.
Zur Finissage am Sa. 7.6. werden die Konsultationen der freien Szene als Empörungsperformances gegen kulturpolitische Autokratie, Visionslosigkeit & Bullshiting (Harry Frankfurter) fortgesetzt.

Di. 27.05. – Kunst – Halle1+2 – 19 Uhr
WERKSTATTAUSSTELLUNG: Uwe Siemens „Treibhäuser & Epiphanien“ (-7.6.):
Vernissage (Es spricht der Kurator Georg Mallitz)

Di. 27.05. – Kunst/Konzert – Halle1+2 – 20 Uhr
HOTEL EDEN: „Treibhäuser & Epiphanien“
Multimediaperformance mit Uwe Siemens (Virtuelle Deckenmalerei), den Jazzern Simon Camatta (perc.) & Florian Walter (reeds), den Tänzer*innen Jbid Hatschaduryan und Julian Stierle, sowie den Performerinnen Xue Li und Marvi Garcia in der aktuellen WERKSTATTAUSSTELLUNG: Uwe Siemens.
In Kooperation mit dem Jazzwerk Ruhr, dem Kulturbüro Bochum, der BetonBox Düsseldorf und der chinesischen Tianjin Akademie.
Kurator*innen: Jiny Lan und Georg Mallitz

Fr. 07.06. – Kunst – Halle1+2 – 19 Uhr
WERKSTATTAUSSTELLUNG: Uwe Siemens „Treibhäuser & Epiphanien“ (-7.6.):
Finissage: Konsultationen der freien Szene als Empörungsperformances gegen kulturpolitische Autokratie, Visionslosigkeit & Bullshiting (Harry Frankfurter)
In Kooperation mit FKT und Netzwerk X

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