Wir freuen uns sehr, dass im Rahmen von „Wem Gehört Die Kunst?“ ein zwei-tägiger Kongress stattfindet. Ganz besonders freut uns, dass (1) alle Vorträge, Workshops und Darbietungen über eine gemeinsame Mittelvergabe bestimmt wurden und dass, im Sinne der Lese-X-Arbeit, alle Teilnehmer*innen einen Stundenlohn von 10 € erhalten.

Unten stehender Text stammt von: http://wemgehoertdiekunst.de/das-projekt

„Wem gehört die Kunst? ist ein Projekt, das aus gemeinsamen Ideen von Menschen aus dem Netzwerk X, dem Ringlokschuppen Ruhr und Urbane Künste Ruhr entstanden ist. Dabei wurde, wird und soll ein Diskurs aufgegriffen, geführt und weitergedacht werden, der sich mit der (aktuellen) politischen Situation, mit der Stellung der Kunst und den darin handelnden Individuen auseinandersetzt.

Oder anders gefragt:

Welche Rolle kann Kunst in einer sich radikal verändernden Wirklichkeit einnehmen?
Was kann eine Kunstpraxis im Kapitalismus heute bedeuten?
Welche Rolle spielen (freie) Künstler_innen und wie sehen ihre Arbeitsbedingungen aus?
Wie steht es gegenwärtig um den Kunstbegriff an sich?
Welche Chancen und Gefahren bieten die Politisierung von Kunst & Kultur bzw. die Ästhetisierung von Politik?
Welche Konsequenzen sind von der voranschreitenden Ökonomisierung der Kunst zu erwarten?
Soll Kunst nützlich sein?
Ist Kunst ein Teil der Kreativwirtschaft oder eine autonome Sphäre?
Wie kann eine sinnvolle Förderung von freischaffenden Künstler_innen in Zukunft aussehen?

Um diesen Fragen nachzugehen wird vom 24.-26. Februar 2017 ein Kongress durchgeführt, zu dem alle Künstler_innen, Kreativen, sozial Engagierten, politischen Aktivist_innen und (sozio-)kulturell Interessierten eingeladen sind, die ihren Lebensschwerpunkt im Ruhrgebiet und die sich bis zur Frist Mitte Februar angemeldet haben.

Der Kongress dient zur gemeinsamen Arbeit an oben genannten Fragestellungen und Themenkomplexen, zum Austausch und der Vernetzung, zur Organisierung von unten, zur Formulierung gemeinsamer Ziele und Bedürfnisse, zur Entwicklung gemeinsamer, fairer und fortschrittlicher Entscheidungsprozesse und noch mehr…

Um diesen Kongress vorzubereiten, bekamen nach einem open call zu Beginn des Jahres einzelne Künstler_innen, Aktivist_innen, etc. die Möglichkeit in einer kurzen Laborphase ihre Ideen und Vorhaben für den Kongress umzusetzen, sei es eine künstlerische Arbeit als Beitrag, die Vorbereitung eines konkreten Arbeitskreises, Vortrags oder Workshops oder ein Aktionskonzept. Das heißt, der Kongress wird inhaltlich und programmatisch bereits im Vorfeld „von unten“ mitbestimmt und gestaltet.

Dabei soll die Arbeit auch als solche wertgeschätzt werden, indem es sowohl für die Labore als auch für die Teilnahme am Kongress ein Entgelt gibt. Dies soll den kapitalistischen Verhältnissen, in denen soziales Engagement und politisches Handeln und Denken im besten Falle noch als unbezahltes Ehrenamt durchgehen, etwas entgegen setzen.

Nach dem Kongress soll die nächste Projektphase beginnen. Auf Grundlage der Arbeit und Ergebnisse von Laboren und Kongress können sich Künstler_innen, etc. darum bewerben, diese in eine Praxis umzusetzen. Von A wie Aufführung bis Z wie Zirkeltraining ist alles vorstellbar: Theater, Musik, Performance, Direkte Aktion, Gemälde, Kampagnen…

Was auch immer geplant wird, entschieden wird gemeinsam! Wir erarbeiten uns die Möglichkeit der Selbstjurierung, also einer Jury-Entscheidung über, aber vor allem von uns selbst (EDIT: „Selbstjurierung“ heißt nun „Gemeinsame Mittelvergabe„). Den klassischen Top-Down-Entscheidungsmechanismen sollen selbstbestimmte, solidarische Entscheidungen von freien Künstler_innen und kreativen Freigeistern entgegen gesetzt werden.“

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